Biberella

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Vorwort

Vorwort

    Tarsis. Ein erst kürzlich von Menschen besiedelter Planet, der erst am Anfang seiner Terraformingprozedur steht. Noch kennzeichnen diesen einsamen Flecken im Universum nur Steinwüsten und spärliche Steppen, doch sind die ersten Siedler bemüht darum, diesen Zustand zu ändern.

    Die ersten Siedlungen bestehen aus einfachen Wohn- und Arbeitsmodulen, die zwar ein Leben ermöglichen, doch ist dies karg und immer noch von Entbehrungen gezeichnet. Die einzige Möglichkeit zur Zerstreuung und zum Amüsement ist das Saloon-Modul, hinter dem in großen Silos das aufwendig importierte Bier von der Erde gelagert und auch ausgeschenkt wird. Bis man auf Tarsis genügend Getreide und Hopfen anbauen kann um daraus eigenes Bier zu brauen, werden wohl noch hunderte Jahre vergehen. Bis dahin ist man auf die Versorgung von außen angewiesen.

    Wasser natürlichen Ursprungs gibt es zum Glück auf Tarsis, sonst hätte man nie an eine Besiedelung gedacht. Zumindest diese Grundvoraussetzung ist gegeben. Jedoch muss das Wasser erst aus großen Tiefen herauf befördert und geklärt werden, was einen immensen Aufwand mit sich bringt, denn das Gestein von Tarsis ist hart, sehr hart. Es vergehen zuweilen Wochen bis ein Brunnen gebohrt wurde und oft ist das Arbeitsmaterial danach hinüber, so dass man erst wieder auf Nachschub von der Erde warten muss. Aber in Tarsis-City, wie die ersten Siedler ihre Modulstadt liebevoll bezeichnen, glückten die ersten beiden Bohrungen und diese Brunnen liefern genug Wasser um alle Bewohner damit ausreichend zu versorgen.

    Das Leben in Tarsis-City gestaltet sich oft friedlich. Jeder geht mehr oder weniger gewissenhaft seiner Arbeit nach und es gibt kaum einen Anlass zu Streit oder etwas Ähnlichem. Nein, jeder weiß um die besondere Situation, die so eine Aufgabe mit sich bringt. Man ist weit weg von der Erde und auf sich alleine gestellt. Nur in einer starken Gemeinschaft kann man hier überleben und genau das ist in den Köpfen der Siedler verankert.

    Das Besiedelungsprogramm wurde ja nicht nur durch wissenschaftliche Aspekte zusammengestellt, sondern es mussten ja auch Arbeiter mit. Nur wenige Menschen waren bereit für fast nichts auf einen Steinklumpen irgendwo im All zu gehen und sich wund zu schuften. Ein paar Wenige suchten das Abenteuer, auch weil sie auf der Erde nichts mehr hielt. Aber das waren bei weitem nicht genug Menschen um den bevorstehenden Arbeitsaufwand zu bewältigen und so wurden Strafgefangene herangezogen, die mit Aussicht auf eine Amnestie ihre Chance in dieser neuen Welt suchen durften. Nur so konnte man das Programm besetzen. Dadurch entstand allerdings eine etwas merkwürdig anmutende Gesellschaft, die sich in Tarsis-City nun tummelte. Neben Wissenschaftlern, die die Arbeiten beaufsichtigten und die Labors bedienten, standen regelrechte Haudraufs, die oft auf Recht und Gesetz pfiffen, sich nie etwas von anderen vorschreiben lassen wollten und sich selbst am nächsten waren. Es gab schnell Bedenken, ob man diesen Personen den Zugang zum Saloon-Modul verwehren sollte, doch befürchtete man, dass man gerade durch so ein Verbot erst recht für Unmut sorgt und erlaubte auch ihnen den Zugang. Nach der langen Zeit, die viele dieser Menschen in Haft verbrachten, kam ihnen ein Saloon wie ein Paradies vor. Sie zechten ohne Mass, was schnell zu Entgleisungen führte und nach den ersten Schlägereien, denen man beinahe keinen Einhalt mehr gebieten konnte und der daraus resultierenden Schäden am Saloon-Modul, beschloss man einen Sicherheitsposten einzurichten. Die Ehre, diesen Platz besetzen zu dürfen, traf Biberella... was sie ungemein freute...

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